Der Schwerpunkt des Ryūsuikai Aikibudō liegt auf der Nahkampfmethode aiki-jūjutsu. Vermittelt werden rund 150 Techniken in Form festgeschriebener Serien (kata), die in folgende Kataloge gegliedert sind.
Shoden: Die Übungsformen der Grundstufe umfassen Wurf- und Hebelverfahren sowie Schlag- und Haltetechniken. Diese gewährleisten eine solide Grundausbildung für den Zweikampf und bilden das Fundament nachfolgender Stufen. Charakteristisch für die shoden sind Techniken wie kotegaeshi („Handverdrehung") und seoinage („Schulterwurf“).
Chūden: Die Techniken der Mittelstufe zementieren die erlernten Verfahren und erweitern diese um komplexere Methoden des unbewaffneten Nahkampfes. Charakteristisch für die chūden sind Techniken wie kubiwa („Halsring“) und washiotoshi („Adlersturz“).
Okuden: Die fortgeschrittenen Übungsformen umfassen Verfahren zur Abwehr von Angriffen mit Dolch, Stock und Schwert. Des Weiteren werden erprobte Kampftechniken mit Kurzstock und Langstock gelehrt. Charakteristisch für die okuden sind Techniken wie iwakudaki („Felsenbrecher“) und takigawa („Stromschnelle“).
Die letztgültigen Lehrinhalte sind vertraulicher Art und zielen auf die Reifung des Charakters sowie auf die Verfeinerung technischer Fähigkeiten ab. Verfahren zur Verteidigung gegen mehrere Gegner zählen ebenso dazu wie Kampftechniken mit Dolch und Eisenfächer.
Die Techniken des Aikibudō beruhen auf dem Zusammenspiel sechs zentraler Faktoren. Dazu zählen bspw. kuzushi (Destabilisation), kokyū (Atmung) und zanshin (Geistesgegenwart). Übergeordnetes Ziel ist die Verwirklichung des Ideals nagaremizu-no-koto, demgemäß sich der Kämpfende allzeit wie fließendes Wasser verhalten soll. Gilt es doch in Japan als höchstes aller Elemente: Wasser kann unendlich weich und zugleich hart wie Fels sein, es kann Hindernisse umspülen oder selbige niederreißen. Hierauf ist auch der Name der Schulrichtung zurückzuführen.
Ergänzt wird die praktische Übung durch die Vermittlung philosophischer Konzepte und überlieferter Erzählungen. So etwa spielt der militärische Leitspruch fūrinkazan des berühmten Feldherren Takeda Shingen eine tragende Rolle bei der Konfrontation mit dem Gegner, in sinngemäßer Übersetzung:
„Geschwind wie der Wind, sanftmütig wie der Wald, verheerend wie das Feuer, unerschütterlich wie der Berg." (Kōyō Gunkan)
Das Ryūsuikai Aikibudō zeichnet sich durch eine stringente Systematik und inhaltliche Tiefe aus.